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Anwohner gewinnen mehr Lebensqualität

Die meisten Anwohner der Brücken gewinnen an Lebensqualität, da sie plötzlich eine grüne Nachbarschaft und ein Stückchen beschauliche Innenstadt-Spazierwelt vor der Haustür haben - mit Cafés, Spielplätzen oder Geschäften, wo vorher Autostraße war. Und sie haben plötzlich eine Verkehrsanbindung auf den Brücken, die sie ohne Umsteigen in andere Teile der Stadt bringt, während viele von ihnen vorher eher abgelegen wohnten.

Aber es gibt auch Anwohner, die durch die Frankfurter Brücken verschattet werden und für die ein ausgefeilter Kompensationsplan erarbeitet werden muss: Bei starker Verschattung erhalten sie besseren alternativen Wohnraum auf den Brücken; wenn sie nicht umziehen wollen, erhalten sie je nach Verschattungsgrad bis zu fünf Jahre lang die Warmmiete von der Brückengesellschaft erstattet. Andere wiederum können kostenfrei lebenslänglich Schrebergärten auf den Brücken mit kleinen Gartenhäuschen bekommen. Alternativ gibt es über die Brückenkarte geldwerte Vorteile auf Jahre hinweg, ja nach Grad der Verschattung bis zu einem Wert von 100.000 Euro pro Person. Das Kompensationsprogramm muss so gut sein, dass auch die direkten Brückenanwohner das Bauvorhaben befürworten. 

Die Themenseite GEBÄUDE & BRÜCKEN können Sie hier als PDF-Präsentation vollständig herunterladen - Präsentation Gebäude und Brücken 

Für die Bewohner in den Gebäuden entlang der Brücken ergeben sich viele Vorteile

Bevor die Nachteile durch Verschattung analysiert werden, hier zunächst mal die Vorteile - sie liegen auf der Hand: Hatte man vorher eine vierspurige oder sechsspurige Autostraße vor dem Fenster, so entsteht durch die Brücken vor der Haustür plötzlich eine ganz neue Lebenswelt.

Innenstadt-Feeling ohne Innenstadt-Stress

Gab es zuvor in unmittelbarer Nähe kein buntes Leben mit speziellen Lebensmittelgeschäften, Dienstleistern, Nachmittagsangeboten für Kinder oder Geschäfte für alltägliche Besorgungen etc., so kommt mit den Brücken ein Stückchen Leben vor die Haustür.

Erreichbarkeit bzw. Vernetzung mit dem Rest der Stadt

Alles, was zuvor nur umständlich oder nur mit dem Auto in vertretbarer Zeit zu erreichen war wie zum Beispiel spezielle Ärzte, Schwimmbäder, Tanz-Salons, Therapeuten, Spezialgeschäfte usw. – ist nun problemlos und ohne Umsteigen erreichbar: Man steigt wenige Meter entfernt vom Haus in ein Brückenfahrzeug und wird in kürzester Zeit zu seinem Ziel gebracht – sei es ein Ziel auf den Brücken oder neben den Brücken. Und viele Ziele erreicht man mit den Frankfurter Brücken nun „über Tage“, während zuvor U- oder S-Bahnen genutzt werden mussten, was für manche Bevölkerungsgruppen (Frauen, Kinder, Senioren etc.) abends oder nachts oft unangenehm ist.

Spazieren in grünem sicheren Umfeld

Vier- oder sechspurige Autobahnen sind nicht nur ausgesprochen ungemütlich zum Joggen oder Spazieren, sondern es ist auch häufig gefährlich, dort in der Dämmerung  oder nach Einbruch der Dunkelheit entlang zu laufen, vor allem für Frauen, ältere Menschen und Kinder. Auf den Brücken hingegen befinden sich gut beleuchtete breite Spazierwege, rechts und links fahren bis lange nach Mitternacht noch Fahrzeuge entlang, und ca. alle 1000 Meter findet sich einer der Betreiberkioske, die alle 24/7 geöffnet haben. Auch für Hundebesitzer und ihre vierbeinigen Lieblinge ist das  -selbst in der Dämmerung noch sichere-  grüne Umfeld direkt vor der Haustür eine erfreuliche Bereicherung.

Hat man als Anwohner zuvor an einer grauen vier- oder sechsspurigen Straße gelebt . . . .

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. . . . so hat man nach dem Bau der Frankfurter Brücken einen Park-Spazierweg vor der Tür

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Ist eine Wohngegend bis dato abgelegen und vergleichsweise wenig belebt gewesen . . . .

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. . . . so haben Anwohner nach dem Bau der Brücken plötzlich Cafés, Spielplätze, Geschäfte u.v.m. vor der Tür – ein Stückchen beschauliche Innenstadt

Und vor allem ist durch den autonomen Verkehr eine optimale Anbindung an die Innenstadt und viele andere Stadtteile gegeben, die zuvor nur durch mehrfaches Umsteigen oder mit dem Auto erreichbar waren.

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Vorteil für Gastronomen entlang der Brücken

Ganz besonders profitieren Cafés und Restaurants davon, wenn die Brücken plötzlich vor ihrer Tür vorbeiführen: Nicht nur, dass sie dadurch für viele Frankfurter durch den autonomen Brückenverkehr binnen Minuten erreichbar sind. Vielmehr stellen die Brücken auch per se einen Attraktionspunkt und Magneten dar, für Frankfurter ebenso wie für Touristen, wodurch sich das Laufpublikum signifikant erhöht.

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Und selbst bei Gastronomien, deren Außenbereich zeitweise durch die Brücken verschattet wird, sind die Brücken ein Gewinn, da die Gäste nun durch die Arkaden der Brücke geschützt vor dem Lärm und dem Anblick der vier- oder sechsspurigen Straße  sitzen und essen können  - und bei Sonne der Wettbewerb um die Sonnenschirme entfällt.

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Schon heute versuchen Gastronomen, diesen Effekt mehr oder weniger erfolgreich mit Blumenkübeln zu erreichen.

Ein wichtiger Faktor für Anwohner ist der Schutz der Privatsphäre für alle Gebäude und Etagen entlang der Brücke – entsprechend werden bis zu 1,80 hohe Absturzsicherungen als Sichtschutzwände ausgeführt: meist aus geschliffenem Glas

Glaselemente, die so gestaltet sind, dass sie blickdicht aber lichtdurchlässig sind, werden durchweg überall dort angebracht, wo die Brücken an Fenstern vorbeiführen, sei es bei Wohnungen oder Gewerbe. So wird auf jedem laufenden Meter sichergestellt, dass niemand von der Brücke in anliegende Fenster hineinschauen kann. Die Privatsphäre ist dadurch in vielen Fällen sogar noch besser geschützt als vor dem Bau der Brücken, denn häufig kann – selbst bei mehrspurigen Straßen – der gegenüberliegende Nachbar auf gleicher Höhe durchaus beobachten, was in den vier Wänden auf der anderen Seite der Straße passiert, wenn man mal vergessen hat, den Vorhang zuzuziehen. Mit den Frankfurter Brücken hingegen ist ein Sichtschutz gegeben, durch den hindurch niemand aus dem gegenüberliegenden Haus etwas erkennen kann.

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Als Sichtschutz eignet sich geschliffenes Glas besser als satinierte Scheiben

Satinierte Scheiben können leicht monoton wirken, insbesondere über hunderte von Metern hinweg. Geschliffenes Glas hingegen kann abwechslungsreich gestaltet werden, passt zu modernen Brückenabschnitten ebenso wie zu Stahlfachwerk oder Gründerzeit-Steinmetzkunst und ist vor allem (schön funkelnd) sehr lichtdurchlässig. Früher waren häufig Innentüren mit facettiertem Glas ausgestattet, um blickdicht zu sein, und in England findet man das heute noch an alten Gaststätten.

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Egal auf was für einen gläsernen Sichtschutz die Anwohner schauen: Schön muss er sein!

Der Blick auf den Sichtschutz muss in jedem Fall ein „Upgrade“ sein zu dem Blick auf die große breite Autostraße zuvor.

Egal ob das Glas in Einlegearbeit gesetzt, geschliffen, facettiert oder bemalt ist – wichtig ist nur, dass es künstlerisch sehr hochwertig gestaltet ist.

In den modernen Abschnitten der Brücke kann mit dezent facettiertem Glas gearbeitet werden, damit es zum modernen oder minimalistischen Gestaltungsumfeld passt.

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The Tiffany Skylight of Chicago-W.Brian Duncan
Rose Window

Unabhängig von potenzieller Verschattung wollen Menschen generell ungern etwas vor ihr Fenster gesetzt bekommen: Daher muss die Brücke von der Seite kunsthandwerklich so hochwertig sein, dass sie musealen Charakter hat

Hat man zuvor auf eine Autostraße geschaut, so sieht man jetzt beim Blick aus dem Fenster eine Palette des schönsten Kunsthandwerks, das Frankfurt zu bieten hat.

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Auch die Absturz-Sicherungen entlang der Brücken bieten einen Ausblick auf die Schmiedekunst Frankfurts

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Für den modernen Teil der Brücke bieten sich dezentere hochwertige Flächen an den Brückenseiten an: zum Beispiel Naturstein mit spektakulärer Struktur

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Wesley Tingey - unsplash
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Naturstein schützt den Beton-Brückenkorpus, ist vielfältig und dezent und hat ein unendlich reiches Farbenspiel. Auch hier gilt: Den Anwohnern darf nicht irgendein Bauwerk vor die Nase gesetzt werden, sondern mit dem Bau der Brücken soll sich nicht nur ihre Umfeld, sondern auch ihr Ausblick aus dem Fenster verbessern.

Und viele Natursteine an den Seiten der Frankfurter Brücken entfalten ihre volle Schönheit für die Anwohner auch erst, wenn sie in der Dämmerung bzw. nachts ganz leicht hinterleuchtet werden. Die geologischen Hintergründe zu den Natursteinen werden unten an den Säulen, über die sie sich wie ein Band hinziehen, auf Tafeln für Laien verständlich erläutert.

Onyx
rusm - istockphoto.com
seagrave - dreamstime.com

Egal ob die Brückenabschnitte modern oder mit traditionellem Kunsthandwerk ausgestattet werden: Unter den Brücken muss alles besonders hell und ästhetisch ansprechend gestaltet sein

Die ästhetisch ansprechende und helle Ausgestaltung der Bereiche unter und neben den Brücken genießt höchste Priorität: Sämtliche Flächen des Brückenkorpus, auf denen keine Gebäude stehen, sind mit Lichtlöchern zu versehen, so dass es möglichst hell unter den Brücken ist.

Die Unterseiten der Brücken sind in hellen Farben zu halten und können auch künstlerisch ausgestaltet werden.

Und an ausgewählten Streckenabschnitten können sie Brücken seitlich verglast werden, damit die Anwohner vor Lärm und Feinstaub der Straße geschützt werden.

Die massive Aufwertung der Lage entlang der Brücken bringt auch in den meisten Fällen für die Eigentümer der Gebäude – zumindest in Summe – eine signifikante Wertsteigerung mit sich

Wer ein Gebäude entlang der Brücken besitzt, kann sich freuen: Die Brücken sind grün, hell, künstlerisch hochwertig gestaltet und schaffen eine Verkehrsverbindung, durch die jede vormals abgelegene Immobilienlage plötzlich in das Zentrum des Stadtgeschehens gerückt wird – ohne dass das Gebäude verschoben werden muss. Es ähnelt einer Wohnlage mit Blick auf ein Kulturerbe – was stets zu unschätzbarem Immobilienwert führt.

Für die Besitzer ganzer Gebäude ist es auch unerheblich, ob einige Fenster des Erdgeschosses oder der unteren Etagen verschattet werden oder nicht, solange sie nicht selbst diese Etagen bewohnen. Denn die Immobilie als Ganzes erfährt eine signifikante Wertsteigerung – im übrigen für gewöhnlich auch in den unteren Etagen: Denn die Verschattung erfolgt in den meisten Fällen nicht komplett, sondern ist  lediglich zu bestimmten Tageszeiten in bestimmten Phasen des Jahres stärker.

Doch auch wenn die Besitzer von Gebäuden entlang der Brücken in den meisten Fällen die eindeutigen Gewinner in puncto Wertsteigerung sind, sind alle Gebäude im Rahmen der Anwohneranalysen dennoch daraufhin zu untersuchen, ob und in welcher Höhe Abstandszahlungen für Gebäudebesitzer durch den Brückenbau notwendig werden.

Anders als bei den Liegenschaftsbesitzern ganzer Gebäude sieht es bei den Eigentümern von Eigentumswohnungen entlang der Brücken aus, wenn sie diese selbst bewohnen : Haben sie Glück, liegt ihre Wohnung so weit oben, dass für sie lediglich der Gewinn der Umgebungs- und Lebensqualität zum Tragen kommt und ihr Wohneigentum entsprechend im Wert signifikant mit dem Bau der Brücken steigt. Befinden sich ihre Eigentumswohnungen jedoch im Erdgeschoss, wo durch die Frankfurter Brücken eine verstärkte Verschattung zum Tragen kommen kann, muss für diese Fälle ein besonders attraktives Kompensationsprogramm entwickelt werden.

Auch wenn die Brücken gerade an Engpässen so lichtdurchlässig und filigran wie möglich gebaut werden – Parteien, die verschattet werden, gibt es immer wieder dennoch rechts und links der Brücken. Dies muss eingehend analysiert werden

Wieviele Wohnungen in welchem Ausmaß verschattet werden, kann im Vorfeld zum Bau der Frankfurter Brücken genau analysiert werden: Moderne Scan-Techniken haben dazu geführt, dass die Städte die Umrisse der Häuser im Stadtgebiet als 3D-Modelle vorliegen haben, den sogenannten LOD1- bzw. LOD2-Darstellungen (LOD = Level of Detail). Und viele Architekturprogramme bieten die Funktion, auf die 3D-Gebäude einer georefernzierte Fläche (= eine genau per Grad-Angeben lokaliserte Fläche) den Schattenwurf von neuen Bauwerken zu werfen. So kann relativ präzise bestimmt werden, welche Fläche eines Fensters oder Balkons zu welcher Tages- bzw. Jahreszeit verschattet wird.

Diese Analysen müssen für sämtliche Abschnitte der Brücken durchgeführt werden, an denen sich rechts und links Wohngebäude befinden.

Mithilfe der Schattenanalyse wird ein „Verschattungsfaktor“ pro Gebäude entwickelt, ähnlich einer Punktzahl: Dieser Verschattungsfaktor setzt sich in erster Linie aus verschatteten Teilflächengrößen über die Zeit hinweg zusammen. Das bedeutet, es wird genau analysiert, wieviel Quadratmeter Fenster- oder Balkonfläche von welcher bis zu welcher Uhrzeit  –minutengenau– an welchen Tagen verschattet werden.

 

Google Earth
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Wie stark eine Wohnung durch die Brücken verschattet wird, hängt in erster Linie davon ab, ob sie nördlich, südlich oder in Ost-West-Richtung von den Brückne liegt

Verlaufen die Brücken südlich von einem Gebäude, so werfen sie bei Sonnenschein einen Schatten auf die Fenster im EG und im 1.OG (aufgrund ihres Abstandes von mehreren Metern sind in der Regel nur die unteren beiden Etagen betroffen).  Verlaufen die Brücken hingegen nördlich von einem Gebäude, so bekommen die auf sie schauenden Fenster –also nach Norden ausgelegten Fenster- ohnehin bei Sonneschein keine Sonnenstrahlen ab, sondern liegen stets im Schatten, egal ob mit oder ohne Brücke davor.

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Wieviele Wohnungen in welchem Ausmaß verschattet werden, ist im Vorfeld zum Bau der Frankfurter Brücken genau zu analysieren

Moderne Scan-Techniken haben dazu geführt, dass die Städte die Umrisse der Häuser im Stadtgebiet als 3D-Modelle vorliegen haben, den sogenannten LOD1- bzw. LOD2-Darstellungen (LOD = Level of Detail).

Viele Architekturprogramme bieten die Funktion, auf die 3D-Gebäude einer georeferenzierte Fläche (= eine genau per Grad-Angaben lokalisierten Fläche) den Schattenwurf von neuen Bauwerken zu werfen. So kann relativ präzise bestimmt werden, welche Fläche eines Fensters oder Balkons zu welcher Tages- bzw. Jahreszeit verschattet wird.

Diese Analysen müssen für sämtliche Abschnitte der Brücken durchgeführt werden, an denen sich rechts und links Wohngebäude befinden.

Mithilfe der Schattenanalyse wird ein „Verschattungsfaktor“ pro Gebäude entwickelt, ähnlich einer Punktzahl: Dieser Verschattungsfaktor setzt sich in erster Linie aus verschatteten Teilflächengrößen über die Zeit hinweg zusammen.

Das bedeutet, es wird genau analysiert, wieviel Quadratmeter Fenster- oder Balkonfläche von welcher bis zu welcher Uhrzeit  –minutengenau– an welchen Tagen verschattet werden.

Dies ist zwar sehr aufwendig, aber unumgänglich notwendig, um genau bestimmen zu können, welche Wohnungen in welchem Maße beeinträchtigt werden, um sodann ein attraktives Kompensationspaket pro betroffener Wohnung zu entwickeln oder ggf. auch die Brückenstruktur dahingehend abzuändern, dass sie weitestgehend aus Glas besteht – was ebenfalls extrem teuer werden kann, aber immer dann in Betracht gezogen werden muss, wenn es darum geht, auch die Brückenanwohner zu Gewinnern beim Brückenbau zu machen. Denn das Motto der Frankfurter Brücken lautet: Jeder soll gewinnen! Und dabei sind die direkten Anwohner die wichtigste Ziegruppe.

Erläuterung der Vorgehensweise einer Schattenanalyse am Beispiel des Engpasses Gartenstraße

Zunächst wird festgehalten, wieviel Schatten bereits heute ohne ein zusätzliches Bauwerk auf eine Hausfassade fällt. Bei dem engesten Abschnitt der Frankfurter Brücken, der Gartenstraße, wird bei einer Schattenanalyse am 22. Dezember (dem lichtärmsten Tag im Jahr) deutlich, dass die Häuser auf der linken Seite zu diesem Zeitpunkt ohnehin durch die gegenüberliegenden Gebäude von Sonnenaufgang bis 13.20 Uhr im Schattenliegen, auch ohne die Frankfurter Brücke, die hier vorbeiführt.

Sodann kann für alle Tage des Jahres und jede Stunde simuliert werden, welche Fenster wie lange durch den Brückenkorpus verschattet werden.

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Für die Engpässe entlang des Brückenverlaufes ist die Schattenanalyse für alle 365 Tage im Jahr bzw. für den gesamten Tagesverlauf zu machen. Bei ca. 80% des Brückenverlaufes befinden sich allerdings kaum oder keine Gebäude entlang der Brücke, oder es handelt sich um Geschäftsgebäude wie Baumärkte, Autohäuser, Messehallen u.ä. oder aber die Gebäude sind sehr weit von der Brücke entfernt. An diesen Abschnitten brauchen keine Schattenanalysen durchgeführt zu werden. Für sämtliche Wohnhäuser nahe der Brücken hingegen ist die Schattenanalyse pro Fenster als eine detaillierte Lichtanalyse auszuführen.

Die Lichtanalyse in der Gartenstraße zeigt: Mit der filigranen und schlankesten (nicht gläsernen!) Brückenvariante werden die EG-Fenster entlang der Brücke an kritischen dunklen Tagen wie dem 22. Dezember nur um 10% bis 16% stärker verschattet

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Ein Lichtverlust ergibt sich hauptsächlich im hinteren Teil der EG-Räume – und dort auch nur zu bestimmten Tages- und Jahreszeiten

Vergleicht man die Lichtdurchdringung der hier beispielhaft analysierten Fenster in einem Teilabschnitt der Gartenstraße, so zeigt sich, dass im Erdgeschoss vor allem weiter hinten in den Räumen zu bestimmten Zeiten weniger Licht ankommt. Die Fensterseiten hingegen sind weniger betroffen – selbst wenn die Brücke Bögen hat.

Die Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Brücken an kritischen Stellen so filigran wie möglich gebaut werden, die Sichtschutzwände an den Seiten aus Glas sind und auch die Böden sowohl bei den Fahrwegen als auch bei den Spaziergängern so weit mit begehbarem Glas ausgelegt werden wie möglich. Alternativ könnte der Brückenkorpus ganz aus hochfestem Glas gefertigt werden mit sehr schlichten Bogenstützen. Damit dürfte sich die Verschattung noch weiter signifikant reduzieren.

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Eine Beeinträchtigung der Tageslichtversorgung erfolgt je nach Brückentyp hauptsächlich im Erdgeschoss und geringfügig im 1. Obergeschoss

Ab dem 2. Obergeschoss beeinträchtigt nur noch die hohe Brückenvariante die Tageslichtversorgung in geringem Maße.

Ein Lichtverlust ergibt sich hauptsächlich im hinteren Teil der EG-Räume – und dort auch nur zu bestimmten Tages- und Jahreszeiten.

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Die Analyse über alle Etagen hinweg zeigt: Eine Beeinträchtigung der Tageslichtversorgung findet je nach Brückentyp nur im Erdgeschoss sowie eventuell  im 1. OG statt. Ab dem 2. OG beeinträchtigt nur noch die hohe Brückenvariante die Tageslichtversorgung, und das auch nur in geringem Maße

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Da die oberen Etagen nicht durch die Brücke beeinträchtigt werden, aber alle Vorteile der Brückenanbindung genießen und vor allem beim Blick aus dem Fenster nicht mehr auf vier- oder mehrspurige Straßen schauen, bedeuten die Brücken vor dem Fenster für ein Gebäude als ganzes dann eine Aufwertung, wenn es mehr als vier Vollgeschosse hatte. Hinzu kommt, dass die Brücken fur die oberen Etagen automatisch einen gewissen Schutz vor dem Straßenlärm unter ihnen bieten – für die unteren Etagen kann dies durch Verglasungen zwischen den Säulen ebefalls erzielt werden: Hat man den Straßenlärm bislang lautstark gehört, kann man ihn nun beim Blick aus dem Fenster ungestört durch eine Glasscheibe betrachten.

Entsprechend sind selbst bei einer Beeinträchtigung von Erdgeschoss und leichter Beeinträchtigung des 1. OG, die Gebäude entlang des Verlaufs der Frankfurter Brücken durch die Aufwertung ihrer Etagen im 2., 3., 4. und in vielen Fällen auch 5. und 6. Obergeschoss nach dem Bau der Brücken mehr wert als zuvor.

 

Die Besitzer ganzer Gebäude entlang des Brückenverlaufes sind die Gewinner: Bei vergleichsweise leichter Beeinträchtigung der unteren beiden Etagen erfahren alle Etagen ab dem 2.OG aufwärts eine Aufwertung

Erläuterung des bei der Schattenanalyse verwendeten Tageslichtquotienten

Der Tageslichtquotient (D) beschreibt das Verhältnis der Beleuchtungsstärke Ep in einem Punkt einer gegebenen Ebene, die durch direktes und/oder indirektes Himmelslicht bei angenommener oder bekannter Leuchtdichteverteilung des Himmels erzeugt wird, zur gleichzeitig vorhandenen Horizontalbeleuchtungsstärke Ea im Freien bei unverbauter Himmelshalbkugel, wobei die durch direktes Sonnenlicht bewirkten Anteile beider Beleuchtungsstärken unberücksichtigt bleiben.

Der Helligkeitseindruck in Wohnräumen, der von dem durch die Fenster eindringenden Tageslicht erzeugt wird, ist im Rahmen seiner psychischen Bedeutung ausreichend, wenn der Tageslichtquotient auf einer horizontalen Bezugsebene, gemessen in einer Höhe von 0,85m über dem Fußboden in halber Raumtiefe und in 1m Abstand von den beiden Seitenwänden im Mittel wenigstens 0,9% und am ungünstigsten dieser Punkte wenigstens 0,75% beträgt. In Wohnräumen mit Fenstern in zwei aneinander grenzenden Wänden muss der Tageslichtquotient am ungünstigsten Bezugspunkt mindestens 1% betragen.

Da die Raumaufteilung hinter den Fenstern der Häuser nicht bekannt war, wurde für die Berechnung in DIALux evo (Version 5.10.1.58862) eine Raumtiefe von sechs Metern angenommen. Bei geringerer Raumtiefe fällt die Beeinträchtigung durch die Brücke geringer aus. Durch die fehlende Aufteilung in einzelne Räume kann das Ergebnis für die jeweiligen Einzelräume etwas anders ausfallen.

Die Werte aus der Schattenanalyse werden in ein besonderes Gebäudekataster eingetragen. Alle Wohngebäude entlang der Brücken müssen hierin erfasst sein - für Gewerbe entlang der Brücken ist Verschattung zwar nicht ausschlaggebend, allerdings müssen für sie ggf. andere potentielle Beeinträchtigungen erfasst werden

Bei der Analyse der Gebäude entlang der Brücken wird dahingehend unterschieden, ob es eine Wohnung ist, die verschattet wird oder ein Büro bzw. Gewerbe. Denn für Gewerbe-Etagen oder Büros gibt es keine Verschattungskompensation, da davon auszugehen ist, dass jede Form von Gewerbe oder Büro massiv davon profitiert, wenn die Frankfurter Brücken vorbeiführen, da diese aus einer vorherigen B- oder C- Lage durch neue Anbindung, aber auch durch ihre spektakuläre Schönheit und Einzigartigkeit eine A-Lage mache.

Jedes Gewerbe befindet sich mit den Frankfurter Brücken vor der Haustür plötzlich in einer Lage, die einer hochwertigen Innenstadtlage gleichkommt. Egal ob Patienten für eine Arztpraxis, Kunden für ein Spezialgeschäft oder Mitarbeiter eines Büros: Die Gewerbeeinheit ist dank der Brücken viel besser erreichbar – für Patienten, Klienten, Kunden oder auch Personal.

Außer einer Verschattung durch die Frankfurter Brücken könnten sich theoretisch allerdings noch andere Nachteile für bestimmte Gewerbeeinheiten ergeben, zum Beispiel wenn Außensitzplatzfläche durch eine Treppenanlage der Brücken reduziert wird o.ä. Dann sind auch für Gewerbeeinheiten bzw. die vermietenden Hausbesitzer Kompensationsmaßnahmen zu entwickeln.

Neben der Verschattung gibt es auch die Beeinträchtigung einfach dadurch, dass überhaupt ein Brückenkorpus in der Straße vor einem Gebäude erbaut werden soll: Um Auswirkungen davon besser abschätzen zu können, könnte auch mit Mesh-Architecture gearbeitet werden

Bei Mesh-Architecture wird die Kontur eines Gebäudes (oder von Gebäudeteilen) aus feinem Draht nachgebaut. Installiert man Lichtschienen darüber, dann können diese filigranen Konstruktionen auch Nachts angeleuchtet werden. Mit ihrer Hilfe bekommt man eine räumliche Vorstellung davon, wie ein Baukörper sich tatsächlich in seiner Umgebung ausprägt und wie man ihn empfinden würde. 

Edoardo Tresoldi - Abu Dhabi - Roberto Conte
Edoardo Tresoldi - Abu Dhabi - Roberto Conte

Mesh-Architecture ist besonders bei nächtlicher Beleuchtung beeindruckend – sie vermittelt aber auch bei Tage eine gutes Raumgefühl für potentielle Bauten

BlindEyeFactory - EdoardoTresoldi
BlindEyeFactory - S.MariadiSiponto - EdoardoTresoldi
BlindEyeFactory - EdoardoTresoldi

Alternativ könnte das Raumgefühl für ein Bauwerk wie die Frankfurter Brücken auch mit 3D-Hologrammen erzeugt werden

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Circus_Roncalli

Sobald die Anwohnersituation eines jeden Abschnittes entlang der Brücke analysiert wurde, müssen die gesammelten Parameter in Verbindung mit dem Verschattungsfaktor bewertet werden, um eine Basis für  Kompensationsberechnungen zu schaffen

Neben der Unterscheidung, wer verschattet wird (Anwohner oder Gewerbe), fließen weitere Faktoren in die Bewertung der Verschattungssituation und der Kompensationsansprüche ein, zum Beispiel die Frage, ob es sich bei den verschatteten Flächen um Wohnraumfenster, Treppenhausfenster oder Balkonfläche handelt - für jede Kategorie erfolgt eine andere Bewertung.

 

Abgeleitet aus der Bewertung erfolgt die Staffelung der „Kompensationsmodule“

Modul 1.Ersatzwohnung auf den Brücken

Modul 2. Schrebergarten mit Gartenhäuschen auf den Brücken

Modul 3. Erstattung Warmmiete

Modul 4. Die Brückenkarte

Die hier genannten Kompensationspakete sind sämtliche für Bewohner entlang der Brücke konzipiert – mietende ebenso wie besitzende Bewohner: also diejenigen, die tatsächlich in ihrem Lebensalltag beeinträchtigt werden würden.

 

Falls es Gebäudebesitzer gibt, deren Häuser durch Verschattung von EG und 1.OG mehr entwertet werden, als sie durch die oberen Etagen an Aufwertung erfahren, sind für diese Einzelfälle gesonderte Kompensationsprogramme zu entwickeln

 

 

Das Kompensationsmodell umfasst mehrere Module, die je nach Betroffenheit (und Präferenz der Betroffenen) wahlweise oder in Kombination zur Anwendung kommen können

Modul 1: Ersatzwohnung auf den Brücken

Bei der höchsten Verschattungsstufe erhalten die Mieter eine vergleichbare Wohnung ihrer Wahl von den nächstgelegenen (voraussichtlich heißbegehrten) Wohnungen auf den Frankfurter Brücken. „Vergleichbar“ bedeutet: mindestens die gleiche Quadratmeterzahl zu dem gleichen Mietpreis. Da viele Wohnungen auf den Brücken Balkone, Terrassen, Gärten oder Dachterrassen haben, sind die Wohnungen dort jedoch eigentlich nicht „vergleichbar“, sondern tendenziell besser als die Ursprungswohnung. Es gibt überdurchschnittlich viele freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser auf den Brücken, ganz innenstadtnah, was ebenfalls für viele Menschen attraktiver ist als ihre derzeitigen Wohnungen in unteren Etagen an einer großen breiten autobefahrenen Straße.

Hinzu kommt, dass die Wohnungen auf den Brücken alle neuwertig sind, mit Rollläden, zusätzlichen Fußbodenheizungen und (in den Dachetagen) mit Klimaanlagen für heiße Sommertage. Die Nebenkosten sind deutlich geringer als in herkömmlichen Wohnungen aufgrund der modernen Technik. Und die Kosten für den Umzug sowie eine neue Einbauküche sind in dem Kompensationspaket mit enthalten.

Eine besondere Situation ergibt sich für Besitzer von Eigentumswohnungen entlang der Brücken, die verschattet werden. Auch sie können (zusätzlich zu einer monetären Kompensation, s.u.) genau gleich großen Mietwohnraum auf den Brücken beziehen und ihre Eigentumswohnung behalten und vermieten. Da die Mietpreise auf den Brücken extrem günstig sind, handelt es sich rein monetär um eine attraktive Alternative, denn auch ihre Ursprungswohnungen, die sie verlassen, dürften sich anhand der attraktiven Brücke vor der Tür (trotz Verschattung) sehr gut vermieten lassen. Und da es sich um eine Neuvermietung handelt, greift die Brücken-Anwohner-Schutzsatzung nicht, die lediglich bestehende Mietverhältnissen bei Planungsbeginn entlang der Brücken schützen soll.

Da auf den Brücken mehr Ein- und Zweifamilienhäuser gebaut werden und Anwohner mit Anrecht auf Alternativ-Wohnungen das Erstwahlrecht haben, kann jeder, der diese Form der Kompensation in Anspruch nehmen möchte, eine Wohnung mit Balkon, Dachterrasse oder kleinem Garten bekommen 

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Eine weitere Variante: Gartenersatz für alle, die nicht umziehen wollen in eine schönere, neuere Wohnung auf den Frankfurter Brücken, sondern trotz allem lieber in ihren - nun etwas stärker verschatteten - Wohnung bleiben möchten

Modul 2: Schrebergarten mit Gartenhäuschen auf den Brücken

Wer etwas geringer verschattet wird und daher keinen Anspruch auf eine Alternativwohnung auf den Brücken hat, hat die Möglichkeit, entweder monetäre Kompensation in Anspruch zu nehmen (s.u.) oder sich den nächstliegenden Schrebergarten auf den Frankfurter Brücken auszusuchen und diesen lebenslänglich für einen symbolischen Preis zu pachten. 

Die Pflege des Gartens kann selbst übernommen werden, kann jedoch auch von den Gärtnerkolonnen der Brückengesellschaft kostenfrei mit erledigt werden.

In jedem Schrebergarten befindet sich ein kleines Gartenhäuschen, denn die Schrebergärten liegen auf den Außenarmen der Brücken: Sie sind durch den Brückenverkehr 24/7 optimal für die Anwohner erreichbar, aber da es auch mal regnen könnte und man auch nicht für jede Mahlzeit etc. nach Hause zurückfahren kann, ist das Gartenhäuschen mit den notwendigsten Dingen ausgestattet, in etwa wie ein Tiny-House. Dadurch gewinnt das Ganze auch einen gewissen Ferienhaus-Charakter.

Die meisten Wohnungen entlang des Brückenverlaufes verfügen nicht über einen Garten oder eine große Terrasse. Menschen, die vom Planungsbeginn der Frankfurter Brücken bis zu ihrer Fertigstellung  -also mindestens noch 15 Jahre lang nach Verabschiedung der Bebauungspläne- noch in ihrer Wohnung entlang des Brückenverlaufes wohnen, haben so die Aussicht, eines Tages  (auch ohne umzuziehen)  einen schönen Garten zu haben, der schnell und bequem von ihrer Wohnung aus zu erreichen ist. Diese wird dann zwar im Laufe des Jahres an bestimmten Tage mehr verschattet, aber dafür erhält man einen zweiten Aufenthaltsort auf den Brücken mit hoher Aufenthaltsqualität.

Die Schrebergärten auf den Frankfurter Brücken können genutzt werden zur reinen Entspannung oder aber auch zum Urban Gardening

Da die Gärten an das Bewässerungssystem der Frankfurter Brücken angeschlossen sind und von den Gärtnerkolonnen mit betreut werden, sind alle Gärten immer gepflegt: Man kann auch mal für Wochen oder Monate wegfahren, ohne dass der Garten verkommt, und schwere körperliche Arbeit muss nicht von den Schrebergarten-Besitzern selbst erledigt werden, sondern sie können sich auf den schönen Teil der Gartenarbeit konzentrieren oder den Garten auch einfach zum Grillen und Entspannen nutzen.

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Je nach Verschattungsgrad erhält man monatlich bis zu fünf Jahre lang seine Kaltmiete als Entschädigung bezahlt

Modul 3:Erstattung Warmmiete

Es gibt Menschen, die wollen weder umziehen –egal wie viel schöner oder besser gelegen die neue Wohnung ist-  noch wollen sie einen Garten. Diese Anwohner können als Kompensation für die Verschattung durch die Brücke vor ihrem Fenster bis zu fünf Jahre lang monatlich die Warmmiete von der Brückengesellschaft gezahlt bekommen. Das ändert zwar nichts an der Situation nach Ablauf der fünf Jahre, aber man hat dann Zeit, sich wohlwollend an den Zustand zu gewöhnen.

Egal für wieviel Jahre Mietfreiheit man sich durch die errechnete Verschattung nach Fertigstellung der Brücken „qualifiziert“  - das erste Jahr sollte dann ausgezahlt werden, wenn der Bebauungsplan für den eigenen Abschnitt verabschiedet wird und die Planung der Frankfurter Brücken beginnt.

Das hat zwar zur Folge, dass viele Anwohner für ein Jahr die Warmmiete als Kompensation von der Brückengesellschaft gezahlt bekommen, auch wenn sie 15 Jahre später, wenn dann die Brücke tatsächlich vor ihrem Fenster vorbeiführt, schon gar nicht mehr in der Wohnung wohnen; aber das ist dennoch eine wertvolle Investition für die Brückengesellschaft, weil sich die Anwohner dann zum kritischen Zeitpunkt der Entscheidung   – nämlich bei der Verabschiedung der Bebauungspläne –  nicht benachteiligt fühlen, sondern sogar einen direkten Vorteil davon haben, wenn sie das Bauvorhaben unterstützen.

Anwohner, die eine Eigentumswohnung entlang der Brücken haben, können bis zu fünf Jahren die Ratenzahlung von der Brückengesellschaft erhalten, so sie denn noch die Wohnung abbezahlen, zuzüglich Hausgeld; alternativ erhalten sie den Warmmietpreis, den sie bei Vermietung erzielen würden. Auf diese Weise trägt die Brückengesellschaft zur Vermögensbildung bei als Kompensation für die potentielle Wertminderung, die sich durch eine Verschattung ergeben würde. Alternativen Wohnraum oder Schrebergärten dürfen sie sich trotzdem zusätzlich auf den Brücken aussuchen wenn sie möchten – sie sind die am stärksten priveligierte Gruppe unter den Anwohnern.

Die Brückenkarte für alle Haushaltsmitglieder auf 10 Jahre mit einem Gegenwert von bis zu 10.000 Euro pro Person

Modul 4:die Brückenkarte

Es lassen sich zahlreiche Angebote auf den Frankfurter Brücken nutzen, die für gewöhnlich mit der Brückenkarte gezahlt werden:

-Zur Nutzung des Brückenverkehrs zahlt man 20 Euro pro Monat, also 240 Euro pro Jahr.

-Das rotierende Pfandguthaben, das man für die Mehrwegverpackungen benötigt, beläuft sich auf ein Startguthaben von rund 100 Euro – die man jährlich immer wieder aufs Neue frei hat, wenn Verpackungen verloren gehen.

-Der Infinity-Pool und das Inklusionsschwimmbad kosten 5 Euro Eintritt, bei monatlicher Nutzung für beide ergibt das 120 Euro pro Jahr.

-Die Hobby-Pop-ups nehmen bei Kursen und Veranstaltungen Unkostenbeiträge von 5 Euro, ebenso die Musikpavillons, besucht man beide monatlich, ergibt das ebenfalls also 120 Euro pro Jahr.

-Sonstige Eintritte zu Konzerten, Kino, Opern, Veranstaltungen belaufen sich auf weitere 100 Euro pro Jahr.

Eine Person mit Brückenkarte „for free“ spart über 550 Euro im Jahr (oder mehr bei intensiverer Nutzung der Angebote, wobei es ein Limit pro Person gibt, damit nicht z.B. alle Hobby-Pop-ups permanent von Brücken-Anwohnern ausgebucht sind).

Auf 10 Jahre spart man mit der Kompensations-Brückenkarte mindestens 5.000 Euro pro Jahr, und bei intensiverer Nutzung der Angebote bis zu 10.000 Euro p.a.. Da die freie Brückenkarte für alle Haushaltsmitglieder gilt, die  zum Zeitpunkt des Baubeginns in einer Wohnung entlang der Brücke gemeldet sind, kann eine vierköpfige Familie bei voller Nutzung der  Brückenangebote bis zu 40.000 Euro in 10 Jahren sparen

Anwohnerkompensation kostet die Brückengesellschaft rund 285 Millionen Euro

Die Brücken haben den Anspruch, für alle Menschen etwas Positives zu bewirken:

-sie leisten einen Beitrag zur Energiewende

-sie bieten Lösungen für eine grüne wassersensible Stadt

-sie fördern Kunst und Kultur in einem ungesehenen Ausmaß

-sie verschaffen Menschen humane Wohnwelten mit bezahlbarem Wohnraum

-sie verhelfen Europa zur Renaissance als Innovationsstandort

Kurz: Sie sind ein Gewinn für die ganze Gesellschaft. Aber sie dürfen dennoch nicht auf Kosten einiger weniger Menschen, nämlich der Anwohner, einfach über deren Köpfe hinweg gebaut werden. Vielmehr müssen diese die größten Gewinner bei dem Bauvorhaben werden.

In einer ersten groben Abschätzung wurde ermittelt, dass ca. 285 Millionen Euro für Kompensationsleistungen von der Brückengesellschaft bereitgestellt werden müssen, um für alle Anwohner sowie potentiell benachteiligte Gebäudebesitzer alle Ansprüche abdecken zu können, insbesondere für den Fall, dass sämtliche Anwohner monetäre Kompensation wählen statt alternativen Wohnraum oder Schrebergärten auf den Brücken.

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Es befinden sich schätzungsweise rund 2.800 Wohnungen entlang der Brücken und ca. 1.800 Gewerbeeinheiten – allerdings sind nicht alle gleichermaßen betroffen

Bei allen Abschnitten der Frankfurter Brücken wurden die Gebäude rechts und links ihres Verlaufes analysiert, wobei Gewerbe im EG bei Google Earth meist erfaßbar war und für die Einheiten im 1.OG per Adress-Suche identifiziert wurde. Für die Wohneinheiten wurde davon ausgegangen, dass jeweils ein bis zwei Wohnfenster einer dahinterliegenden Wohnung entsprechen.

Google Earth

In rd. 1.200 Gebäuden entlang der Frankfurter Brücken befinden sich im EG und 1.OG schätzungsweise ca. 2.850 Wohnungen und 1.800 Gewerbe- bzw. Büroeinheiten – wobei die Überzahl im Gewerbebreich sich durch die Länge der Außenarme ergibt

Wohnungen sollten im Fokus der Anwohneranalyse stehen

Gewerbeeinheiten und Büros haben für gewöhnlich eine Mietvertragsbindung von 10 bis maximal 20 Jahren, so dass kaum ein Gewerbe, das zum Zeitpunkt der Baugenehmigung ansässig ist, noch einen laufenden Mietvertrag hat, wenn die Brücken 15 Jahre nach Baugenehmigung tatsächlich vor dem jeweiligen Gebäude entstehen.

Hinzu kommt, dass Verschattungssituationen für viele Gewerbe weniger oder gar nicht relevant sind.

Bei Gewerbe, wo Verschattung relevant sein könnte, wie z.B. Gastronomie, erfolgt die Entschädigung an den Gebäudeeigentümer, nicht an den Gewerbetreibenden, da der Eigentümer ggf. eine problematische Nachvermietungssituation zu bewältigen hat, der Mieter hingegen bis dahin längst weg ist.

Rund 900 EG-Wohnungen könnten aufgrund ihrer Sonnen-Ausrichtung von Verschattung durch die Brücken signifikant betroffen sein, sofern sie nah genug an dem Brückenkorpus gelegen sind – Wohnungen im 1.OG werden weniger verschattet, verlieren aber häufig ihren Ausblick auf die Straße als „Blick in die Ferne“

Derzeitigen Schätzungen zufolge dürften mindestens 300 Wohnungen davon so weit weg von den Brücken liegen, dass sie trotz ihrer EG-Situation und Lage nördlich der Brücken kaum eine Verschattungsbeeinträchtigung erfahren dürften. Viele von ihnen sind auch heute bereits beim Blick aus dem Fenster beeinträchtigt durch den Anblick mehrspuriger Autostraßen, Autostraßenbrücke u.ä.

Die 1.750 Wohnungen im 1.OG werden zwar deutlich weniger verschattet als die EG-Wohnungen, verlieren jedoch in vielen Fällen den Weitblick bzw. Ausblick:

in manchen Fällen lediglich auf wenig ästethische Gebäude oder Autostraßen, in einigen Fällen jedoch auch auf hübsche Gebäude oder Bäume auf der gegenüberliegenden Straßenseite jenseits der vier Autofahrspuren.

Mitgezählt wurden auch alle EG Wohnungen, in Lagen an Alleen oder Landstraßen, die aufgrund der städtebaulichen Struktur dieser breit angelegten Zufahrtsstraßen häufig weiter weg vom Verkehr gelegen sind - entsprechend sind vermutlich nicht alle 1.100 EG-Wohnungen gleichermaßen betroffen, sondern für einige ergibt sich eine deutlich geringfügigere Beeinträchtigung oder sogar aufgrund der Ferne nur eine Aufwertung

Google Earth

Die 1.750 Wohnungen im 1.OG werden zwar deutlich weniger verschattet als die EG-Wohnungen, verlieren jedoch in vielen Fällen den Weitblick bzw. Ausblick

In manchen Fällen allerdings lediglich auf wenig ästethische Gebäude oder Autostraßen, in einigen Fällen jedoch auch auf hübsche Gebäude oder Bäume auf der gegenüberliegenden Straßenseite jenseits der vier Autofahrspuren u.ä. –Schätzungsweise bei der Hälfte dieser Wohnungen dürfte der Ausblick auf den künstlerisch austgestalteten oder begrünte n Brückenkorpus bzw. dessen Sichtschutz eine Aufwertung des Ausblicks bedeuten und nicht eine Abwertung.

Google Earth

Erste Schätzungen: Wenn man davon ausgeht, dass 90% aller Bewohner entlang der Brücken derart verschattet oder in ihrem Ausblick beeinträchtigt werden, dass sie Kompensationszahlungen erhalten, und alle auch tatsächlich das Modul „Zahlung“ statt Alternativ-Wohnraum bzw. Schrebergärten auf den Brücken wählen, dann muss die Brückengesellschaft in Summe rund 225 Mio Euro dafür budgetieren

Es sind auch Mischformen der Kompensation denkbar: Wenn eine Mieteinheit zum Beispiel Anspruch auf fünf Jahre Erstattung der Warmmiete hat wegen relativ starker Verschattung, dann könnte sie stattdessen beispielsweise auch zwei Jahre Warmmiete-Erstattung plus das Anrecht auf einen lebenslang zur Verfügung stehenden Schrebergarten mit Gartenhäuschen auf den Brücken wählen.

Für potentiell beeinträchtigte vermietende Gebäudebesitzer entlang der Brücken muss die Brückengesellschaft weitere 60 Millionen Euro als potentielle Kompensationszahlung budgetieren

Bei den Gebäudebesitzern wird der Anteil derer, die mehr Nachteile als Vorteile durch die Brücken haben, auf unter 5% geschätzt.

Es befinden sich ca. 1.200 Gebäude entlang der Frankfurter Brücken: Wird für ca. 60 Gebäude ein Anrecht auf Kompensationszahlung aufgrund von Verschattung der unteren beiden Etagen angenommen, ohne dass ein großartiger Ausblick aus den oberen Etagen oder  Gebäudebrücken und die neue „prime-Lage“ an den Brücken das Gebäude im Gegenzug massiv aufwerten, dann kann die Brückengesellschaft mit weiteren 60 Mio Budget jedem betroffenen Hausbesitzer im Schnitt 1 Million Euro als Kompensation anbieten.

Gewerbemieter hingegen dürften in erster Linie Vorteile durch die Brücken haben – zudem dürften ihre Mietverträge bis zum Brückenbau auslaufen, so dass es ihnen freisteht, woanders hinzuziehen, falls sie die Nachteile als gravierend empfinden sollten

Die Betroffenheit der Gewerbemieter wird gering eingeschätzt, zumal diese Mieter bis zu dem Bau der Brücken  -rund 15 Jahren nach Verabschiedung des Bebauungsplans-  ausreichend Zeit haben, nach ihrem auslaufenden Mietvertrag entlang der Brücken woanders Räumlichkeiten anzumieten, falls sie die Nachteile tatsächlich so gravierend einschätzten und durch die Brücken vor der Tür zu wenig Vorteile für ihr Business sehen. 

In den meisten Fällen dürfte durch die Schönheit der Brücken, ihre grüne und künstlerische Ausgestaltung und vor allem durch die exzellente Anbindung an den Rest der Stadt durch den Brückenverkehr fast jedes Gewerbe  -inklusive Gastronomie-  die Brücken vor der Geschäft bzw. der Restauration als Gewinn betrachten.  Und in Einzelfällen könnte Ihnen auch die Anmietung von Flächen auf den Brücken angeboten werden, wenn der Flächennutzungsplan vergleichbares Gewerbe an der Stelle auf den Brücken vorsieht.

Und für alle Anwohner entlang der Brücke – egal ob verschattet oder nicht- gibt es die „Brückenkarte“: Jedes Haushaltsmitglied erhält eine Brückenkarte auf 10 Jahre mit einem Gegenwert von bis zu 10.000 Euro pro Person

Modul 4: Die Brückenkarte

Es lassen sich zahlreiche Angebote auf den Frankfurter Brücken nutzen, die für gewöhnlich mit der Brückenkarte gezahlt werden:

-Zur Nutzung des Brückenverkehrs zahlt man 10 Euro pro Monat, also 120 Euro pro Jahr.

-Das rotierende Pfandguthaben, das man für die Mehrwegverpackungen benötigt, beläuft sich auf ein Startguthaben von rund 100 Euro – die man jährlich immer wieder aufs Neue frei hat, wenn Verpackungen verloren gehen.

-Der Infinity-Pool kostet 5 Euro Eintritt, bei monatlicher Nutzung für beide ergibt das 120 Euro pro Jahr.

-Die Hobby-Pop-ups nehmen bei Kursen und Veranstaltungen Unkostenbeiträge von 5 Euro, ebenso die Musikpavillons.  Besucht man beide monatlich, ergibt das ebenfalls also 120 Euro pro Jahr.

-Sonstige Eintritte zu Konzerten, Kino, Opern, Veranstaltungen belaufen sich auf weitere 100 Euro pro Jahr.

Eine Person mit Brückenkarte „for free“ spart über 550 Euro im Jahr (oder mehr bei intensiverer Nutzung der Angebote, wobei es ein Limit pro Person gibt, damit nicht z.B. alle Hobby-Pop-ups permanent von Brücken-Anwohnern ausgebucht sind).

Auf 10 Jahre spart man mit der Kompensations-Brückenkarte mindestens 5.000 Euro pro Jahr, und bei intensiverer Nutzung der Angebote bis zu 10.000 Euro p.a.. Da die freie Brückenkarte für alle Haushaltsmitglieder gilt, die  zum Zeitpunkt des Baubeginns in einer Wohnung entlang der Brücke gemeldet sind, kann eine vierköpfige Familie bei voller Nutzung der  Brückenangebote bis zu 40.000 Euro in 10 Jahren sparen.

Mit der Ausgabe der Brückenkarte an alle Anwohner entlang der Brücken entfallen für die Brückengesellschaft rund 100 Mio Euro Einnahmen auf 10 Jahre, also 10 Mio Euro Einnahmen pro Jahr. Das entspricht jedoch dem Grundgedanken der Frankfurter Brücken, nämlich dass die Brücken gerade für alle ihre Anwohner als außerordentliche Bereicherung und nicht als Beeinträchtigung empfunden werden sollen.

Das Ziel des Kompensationsprogramms: Die Anwohner entlang der Brücken sollen die größten Fans der Frankfurter Brücken werden!

 

Die Brückengesellschaft ist die Betreibergesellschaft für die Brücken – 85 Jahre lang, von der Fertigstellung der Brücken bis zur Übergabe an die Eigentümer, 100 Jahre nach dem offiziellen Planungsbeginn.

Im Rahmen dieser Brückengesellschaft muss vieles organisiert und gesteuert werden: Es gibt Steuerungszentren für das autonome Fahren, aber auch Wartungsstationen an den Park-Schleifen für die Fahrzeuge; es gibt professionelle Gärtnerteams, die die Brücke pflegen, ebenso wie Forschungsstationen, die die Entwicklung von Flora und Fauna auf und neben den Brücken zusammen mit Universitäten begleiten und auswerten; ferner gibt es Betreiberkioske, von denen viele 24/7 geöffnet sind, so dass Bürger und Touristen auch nachts und in Randzeiten stets Ansprechpartner finden; und natürlich gibt es Kunsthandwerk-Instandhaltung ebenso wie künstlerische Weiterentwicklung und Weitergestaltung der Brücken – eine unglaublich bunte Vielfalt an Tätigkeiten.

Wenn sich für diese Tätigkeiten mehrere Bewerbere mit gleicher Qualifikation bewerben, sollten diejenigen, die direkten Brückenanwohner den Vorzug erhalten, da dies für beide Seiten eine Win-Win-Situation darstellt: Die Brückengesellschaft erhält Mitarbeiter, die nicht nur ein professionelles, sondern auch ein persönliches Interesse daran haben, dass ausgezeichnete Leistungen beim Betrieb der Brücken vor ihrer Tür erbracht werden; und die Mitarbeiter können sich umso besser mit den Brücken identifizieren und sie noch stärker als zuvor als Teil ihrer Lebenswelt und Heimat betrachten.

Auch für Ausbildungs- und Praktikantenplätze bis hin zu Schülerpraktika sollten insbesondere die Brückenanwohner auf den Brücken stets optimale Möglichkeiten für sich bzw. ihre Kinder bekommen. 

 

Ausserdem sollen Anwohner sich mit der Brücke vor ihrer Tür unter anderem auch dadurch positiv identifizieren, dass die Brückengesellschaft sie bevorzugt für Arbeits- und Ausbildungsplätze auf den Brücken auswählt

Eine attraktive Kompensation für Gewerbeimmobilien entlang der Brücken: Vereinzelt können diese mit den Frankfurter Brücken auch per Gebäudebrücken verbunden werden

gig.at, Trond Hegvold - pinterest.com, BoysPlayNice - archinfo.sk, Bas Princen - divisare.com

Größere Hotels, Geschäftshäuser oder auch zum Beispiel Gebäude der Frankfurter Messe, an denen die Frankfurter Brücken vorbeiführen, können eine massive Aufwertung dadurch erfahren, dass sie sich mit den Frankfurter Brücken verbinden, so dass die Menschen trockenen Fußes direkt in die Brückenwelt laufen können. Waren sie zuvor wie z.B. das Maritim-Hotel oder die Messegebäude an der Theodero-Heuss-Allee für Fußgänger nicht gut zu erreichen, kann man sodann über die Brücken dorthin flanieren.

Abraham Chacko - flickr.com, Aitor Ortiz Navarra University Clinic - archdaily.com, bridgebrothers.com, wilkinsoneyre.com

Auch das Anwohner-Kompensationsmodell hat einen innovativen Vorbildcharakter

Für viele Probleme und Herausforderungen auf dem Weg zur Stadt der Zukunft ist die Schaffung einer zweiten Ebene ein vielversprechender Lösungsansatz, sei es, dass man „Bypass-Strukturen“ schafft, mit denen autonomer Verkehr, Daten, Energie, Regenwasser oder auch Wasserstoff in Stadtgebiete hineinverteilt werden können, zu denen bislang keine Infrastruktur führt und zu denen auch keine Leitungsbahnen im Bestand verlegt werden können; oder sei es, dass eine zweite Ebene geschaffen wird zum Zwecke der Verdichtung.

Egal aus welchem Grund Brücken die Städte bzw. gewachsene Strukturen durchziehen werden, sie stellen auf jeden Fall einen Verschattungsfaktor für die Anwohner dar, der in Mittel- und Nordeuropa nicht unbedingt begrüßt wird.

Die Analyse-Tools, Berechnungs – und Bewertungssysteme sowie innovative technische Lösungen für das Licht-Problem, die im Rahmen der Brücken-Planung geschaffen werden, können als Vorbild dienen für eine konfliktfreie Verdichtung und  Durchdringung der Städte Europas mit Strukturen, die ansonsten von den Bewohnern im Bestand abgelehnt würden.

Die Kompensationsmodelle, die im Rahmen der Frankfurter Brücken entwickelt werden, sollen vorbildlich für weitere Infrastruktur-Projekte in Deutschland, Europa und auch den USA sein: Es geht darum, den häufig auftretenden fundamentalen  Interessenskonflikt zwischen Bauherren der Infrastruktur auf der einen Seite und betroffener Bevölkerung auf der anderen Seite aufzuheben, indem von Anfang an die Frage gestellt und beantwortet wird, wie man die Betroffenen zu den größten Gewinnern der neuen Infrastruktur machen kann. Dabei geht es nicht nur um Abstandszahlungen, sondern auch um kreative Kompensations- und Angebotspakete, wie sie hier vorgestellt wurden.

Das Modell der Frankfurter Brücken ist ein Konzept zur humanen innovativen Stadtverdichtung, bei dem die Anwohner die wichtigsten Stakeholder sind: Im Rahmen des Projektes könnten für temporäre und teilweise Verschattungen innovative technische Lösungen mit Modellcharakter auch für andere Städte entwickelt werden

Manche Menschen wollen gar nichts vom Leben, kein Geld, keinen Garten, keine kulturellen oder sportlichen Angebote auf den Brücken, keine neuen Transportmöglichkeiten - einfach Garnichts, sondern nur exakt die Wohnung, die sie haben, unverändert, so wie sie ist. Für sie kann mit einem gewissen technischen Aufwand auch tatsächlich der Sonnenschein in der Erdgeschoss-Wohnung durch spezielle Spiegelkonstruktionen wieder hergestellt werden – und sogar mehr als das: Sind die Spiegel erstmal installiert, kann man auch zu Tageszeiten Sonne in die Wohnung leiten, wo sie zuvor nie geschienen hat.

Je nach Stand der Sonne drehen sich die Spiegel in die entsprechende Position und neigen sich in bestimmten Winkeln nach unten, so dass sie in die Wohnungen im Erdgeschoss und 1.OG eines Hauses Sonnenstrahlen schicken können. Das funktioniert auch bei Wohnungen, in die vorher gar kein Licht gefallen ist oder wo es zu bestimmten Tageszeiten „noch“ keine Sonne gab – jetzt kann es je nach Winkelstellung möglich werden. Während das im Frühling, Herbst und Winter durchaus angenehm ist, kann man es im Sommer abbestellen: Dann drehen sich die Spiegel in eine Position, in der sie kein Sonnenlicht reflektieren. Man kann es zwar nicht fernsteuern, aber man kann es ähnlich wie die Mülltonnen-Größen und Abholungsrhythmen bei der Brückengesellschaft bestellen und abbestellen

 - on demand!

Die Frankfurter Brücken stellen eine Form der Nachverdichtung in der Stadt dar, wenn auch nicht so extrem, wie es Harvey Willey Corbett in seiner City of the Future, 1913 antizipiert hat.

Die Nachverdichtung durch die Brücken hat den großen Vorteil, dass ihr weder Schrebergärten noch Teile von Parks zum Opfer fallen, wie das in Frankfurt aufgrund der Wohnungsnot schon mal angedacht worden war.

Stadtdessen nutzt man den Platz über den breiten Einfahrtstraßen, an denen der Spazierwert und häufig auch der Wohnwert ohnehin durch mehrspurigen Autoverkehr, Mangel an Leben und Fehlen von Geschäften des täglichen Bedarfes vergleichsweise eingeschränkt ist.

Aber so filigran, grün und kunstvoll die Brücken auch über den großen breiten grauen Straßen schweben mögen – es gibt entlang ihres Verlaufes immer wieder Wohnungen, die verschattet werden. Für sie wird im Rahmen des Brückenbaus die Systematik von Verschattungsanalysen ausgebaut, es werden Kompensationsmodelle dazu weiterentwickelt und es wird an Lichtleitsysteme, Spiegelsysteme u.a. Technologien geforscht zum Ausgleich der Verschattung durch das Hinleiten von Sonnenlicht zu den betroffenen Fenstern.

Harvey Wiley Corbett - City of the Future

Auch das Anwohner-Kompensationsmodell hat einen innovativen Vorbildcharakter

Für viele Probleme und Herausforderungen auf dem Weg zur Stadt der Zukunft ist die Schaffung einer zweiten Ebene ein vielversprechender Lösungsansatz, sei es, dass man „Bypass-Strukturen“ schafft, mit denen autonomer Verkehr, Daten, Energie, Regenwasser oder auch Wasserstoff in Stadtgebiete hineinverteilt werden können, zu denen bislang keine Infrastruktur führt und zu denen auch keine Leitungsbahnen im Bestand verlegt werden können; oder sei es, dass eine zweite Ebene geschaffen wird zum Zwecke der Verdichtung.

Egal aus welchem Grund Brücken die Städte bzw. gewachsene Strukturen durchziehen werden, sie stellen auf jeden Fall einen Verschattungsfaktor für die Anwohner dar, der in Mittel- und Nordeuropa nicht unbedingt begrüßt wird.

Die Analyse-Tools, Berechnungs – und Bewertungssysteme sowie innovative technische Lösungen für das Licht-Problem, die im Rahmen der Brücken-Planung geschaffen werden, können als Vorbild dienen für eine konfliktfreie Verdichtung und  Durchdringung der Städte Europas mit Strukturen, die ansonsten von den Bewohnern im Bestand abgelehnt würden.