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Die Pflanzenwelt entlang der Brücken wird durch die Ringleitung der Brücken mit Wasser versorgt und mit Neupflanzungen aufgewertet

Alle Pflanzen direkt an den Brücken können sowohl im Zuge der Baumaßnahme als auch im Anschluss daran durch bedarfsgerechte Wasserzufuhr und Pflege durch die Gärtnerkolonnen der Brückengesellschaft gestärkt werden. So entstehen über die gesamte Streckenlänge hinweg schöne und für die Natur hochwertige Grünflächen, und die brückennahen Areale in Frankfurt erhalten eine deutliche Aufwertung. 

Die Themenseite STADTGRÜN & NATUR können Sie hier als PDF-Präsentation vollständig herunterladen - Präsentation Stadtgrün

Inhalt: Beschrieben werden Maßnahmen während des Baus und Betriebs der Frankfurter Brücken zur Aufwertung des Stadtgrüns rechts und links davon

 

Während der Baumaßnahmen erfolgt eine Sanierung und Aufwertung der Grünflächen entlang der Brücken mittels Austausch von belastetem Stadtboden, durch Baum- und Pflanzenschnitt sowie durch standortgerechte Neupflanzungen.

 

Nach Fertigstellung sind die wichtigsten Hebel zum Erhalt dieser vitalisierten Flächen, dass die Frankfurter Brücken kontinuierlich eine bedarfsgerechte Bewässerung mit entsprechender Nährstoffzufuhr ermöglichen. Darüber hinaus kann durch die Brückengärtner eine optimale Baum- und Beetpflege für die Pflanzenwelt entlang der Brücke sichergestellt werden.

 

Das neue zu pflanzende Brückenbegleitgrün muss fachgerecht geplant und ausgeführt werden, um dauerhaft einen Lärm- und Sichtschutz für Anwohner und Spazierende zu bieten.

Versorgt wird die Pflanzenwelt rechts und links der Brücken durch das Wasser der Brückenringleitung und Zisternen unter den Brücken – deshalb wird sie üppiger und dichter als zuvor!

In den Brücken läuft eine Ringleitung, die nicht nur die Pflanzen auf der Brücke versorgt, sondern auch alle 50 bis 100 Meter für die Pflanzenwelt entlang der Brücken angezapft wird. Außerdem werden im Boden unter den Brücken Zisternen verlegt, die das Regenwasser von den Brücken sowie Dachregenwasser der angrenzenden Dächer auffangen können. Auch sie wässern bei Bedarf das Grün direkt an der Brücke.

Stiftung Altes Neuland Frankfurt / GNU

Etwa 8000 Bäume befinden sich entlang des geplanten Verlaufs der Frankfurter Brücken: Damit sind sie unmittelbar vom Bau der Brücken betroffen

Es soll jedoch im Zuge der Baumaßnahmen kein vitaler Baum entlang der Brücken gefällt oder geschädigt werden. Im Gegenteil: Das Bauvorhaben kann als Chance genutzt werden, um für die Bäume bessere Lebens- und Wachstumsbedingungen zu schaffen.

 

Denn für den Bau der Brücken wird ein Teil des Asphalts abgetragen, so dass man den über Jahre hinweg verdichteten und belasteten Boden umfangreich vitalisieren und Bäume gesünder und resistenter machen kann.

Stadtbäume sind, wie der Forstwissenschaftler Peter Wohlleben sagt, die Straßenkinder unter den Bäumen. Sie haben es gelernt, sich unter widrigsten Bedingungen durchzuschlagen und mit dem kargen, teilweise toxischen Nährstoffangebot des Stadtbodens zurecht zu kommen, der durch den Reifenabrieb und den Einsatz von Streusalz – auch noch aus den vergangenen Jahrzehnten – stark belastet ist.

Viele der Frankfurter Stadtbäume kämpfen daher schon seit Jahren mit den widrigen Bedingungen. Viele Schäden an Bäumen sind bereits heute für den Experten sichtbar und das Absterben der Bäume scheint nur noch eine Frage der Zeit.

Sogar im Stadtwald waren nach 2019 nur 3% der Bäume vital.

ROLF OESER

Baumaßnahme als „Wellnesskur“: Durch das Stadtleben geschwächte Bäume werden im Zuge der Baumaßnahmen vitalisiert

Für gewöhnlich stellen Baumaßnahmen eher eine Gefahr für Stadtbäume dar und keine Bereicherung. Bei dem Bau der Frankfurter Brücken soll ein Paradigmenwechsel vorgenommen werden: Die Baumaßnahmen sollen nicht nur die vorgeschriebene Mindestrücksichtnahme auf die Stadtbäume einplanen, sondern ihre Vitalisierung als Zielkomponente von Anfang an in ihre Planung integrieren.

Bevor man mit dem Bau der Brücken an einem Abschnitt beginnt, müssen bei jedem älteren Baum der Boden darunter und sein Wurzelverlauf analysiert werden. Erst dann kann die Verbesserung der Wachstumsbedingungen gezielt erfolgen: Bodenbelüftungen, Bodenaustausch, angepasste Nährstoff- und Wasserzufuhr oder auch Aufasten und Rückschnitt gehören hierbei zu den wichtigsten Maßnahmen.

Der Bau der Frankfurter Brücken ist vorbildlich für Baumaßnahmen der Zukunft geplant: Nicht nur Baumschutz nach DIN 18920, sondern "Wellness-Kur" für betroffene Bäume sollte bei Baumaßnahmen zum Standard werden

Alle Bäume entlang der Brücken sollen nicht nur erhalten, sondern auch gestärkt werden - so werden die Brücken gleichzeitig zu üppigen Baumwipfelwegen

Für jeden Baum entlang der Brückenoberfläche sind Ausschnitte vorgesehen. Durch das Aufasten des Baumes entfaltet sich die Krone erst über der Brückenoberfläche,  so dass die Brücken von den Baukronen eingerahmt werden. Die Ausschnitte sind groß genug dimensioniert, und die Bäume werden im Vorfeld (während der mehrjährigen Planungsphase) fachgerecht geschnitten, sodass bei Wind keine Schäden an Brücke oder Baum entstehen.

Stiftung Altes Neuland Frankfurt / GNU

Mit dem Aufasten der Bäume sollte in den Jahren der Brückenvorplanung bereits begonnen werden

Durch die Ausschnitte in der Brückenoberfläche können alle Bäume entlang der Frankfurter Brücken sich weitestgehend naturgemäß entwickeln. Wird es doch mal enger, so können sich Bäume mit fachgerechtem Schnitt auch an die bauliche Umgebung anpassen. Dies ist entlang der Brücken jedoch nicht in dem Ausmaße notwendig wie man es allenthalben in der Stadt findet. 

Bäume sind wahre Anpassungskünstler

Sie schaffen es sogar, Hindernissen „auszuweichen“, wie man im Straßenbild häufig sehen kann.

 

Dies soll allerdings entlang der Brücken vermieden werden: und zwar durch die kreisförmigen Aussparungen, die je nach Baumart und Baumabstand der Bäume neben den Brücken bemessen werden.

Stiftung Altes Neuland Frankfurt GNU
Stiftung Altes Neuland Frankfurt GNU

Insbesondere in den alten baumreichen Vierteln der Stadt mussten sich Bäume mit Häusern arrangieren

Stiftung Altes Neuland Frankfurt GNU
Stiftung Altes Neuland Frankfurt GNU

Wer nutzt den Raum unter der versiegelten Fläche? Rohre und Kabel konkurrieren oftmals um den gleichen Raum wie Baumwurzeln

Mithilfe von Wurzelscans wird die genaue Ausbreitung und der Verlauf der Baumwurzeln im Vorfeld der Baumaßnahme geprüft. So kann die optimale Position der Brückenpfeiler ermittelt werden: Denn das statische System für die Brücken ist bereits so ausgelegt, dass jeder Pfahl mindestens einen Meter nach rechts oder links verschoben werden kann. Damit kann in vielen Fällen den Hauptversorgungswurzeln von Bäumen ausgewichen werden.

Nährstoff- und Wasserzufuhr sind effektive und leicht umsetzbare Maßnahmen zur Vitalisierung von Bäumen

Schlechte Nährstoffversorgung verursacht Gelbfärbung der Bäume. Durch eine fachgerechte Düngung und ausreichende Bewässerung  erhalten sie eine Revitalisierung, die sich in deutlich grünerem Laub wiederspiegelt.

Hartmut Balder

Grün als Sicht- und Lärmschutz: vor allem für Anwohner

Im Zuge der Neugestaltung kann man auch Autostraßen verbergen: Bei den Grünflächen zwischen den Säulen der Brücken sollen nach den Baumaßnahmen üppigere Beete mit höheren Büschen neu angelegt werden.

Die Pflanzen verbessern dabei nicht nur die Luft und sorgen für weitere Kühle; sie verbergen vor allem auch das, was heute das Stadtbild an jenen Stellen prägt: den grauen Asphalt der Straße und die vorbeifahrenden Autos.

So dienen sie als Sicht-, Lärm- und Abgasschutz für die anwohnenden Menschen.

Google Earth
GOOGLE EARTH Stiftung Altes Neuland Frankfurt GNU
Stiftung Altes Neuland Frankfurt GNU
Stiftung Altes Neuland Frankfurt GNU

Auch Spazierende auf Grünstreifen zwischen Autostraßen profitieren vom neuen Sicht- und Lärmschutz

Die Frankfurter Brücken schaffen die Voraussetzung dafür, dass solche „Pflanzenwände“ in der Stadt entstehen können: Durch sie kann nämlich Wasser zu Pflanzstreifen entlang der Straßen  hin transportiert werden, die bis dato sich selbst überlassen waren.

Derzeit ist Straßenbegleitgrün häufig monoton und karg - das Brückenbegleitgrün jedoch wird durchweg abwechslungsreich und üppig

Die Herausforderung dabei ist eine differenzierte standortgerechte Beetplanung, die Sonnenlicht, Temperatur, Wasser, Bodenbeschaffenheit, pH-Wert, Nährstoffkonzentration und das kleinräumige Klima des Standorts berücksichtigt. Damit kann gewährleistet werden, dass dort eine dauerhafte Bepflanzung etabliert werden kann.

Bezirksamt Spandau
Andreas Matzke

Die Grünflächen entlang der Frankfurter Brücken werden im Vorfeld mit standort-angepassten Beeten beplant – Schatten, Halbschatten und Sonne sind hierbei die wichtigsten Faktoren

Pflanzplan und Aspektkalender eines immergrünen halbschattigen Beetes am Straßenrand

Stiftung Altes Neuland Frankfurt GNU

Pflanzplan und Aspektkalender eines schattigen Waldbeetes am Straßen- und Brückenrand

Fazit: Die Frankfurter Brücken als Bauvorhaben lassen die vorhandenen Grünflächen und Bäume entlang der Brücken üppiger und vitaler werden

Während ein Bauvorhaben für gewöhnlich eher eine Beeinträchtigung der Pflanzenwelt darstellt oder sogar Bäumen das Leben kostet, ist bei den Frankfurter Brücken genau das Gegenteil der Fall. Vorhandene Grünflächen werden üppiger bepflanzt, vitalisiert und ausgeweitet.

Die Bäume entlang der Brücken werden so in das Bauwerk integriert und durch das Bauwerk vitalisiert, dass prächtige Baumwipfelwege entstehen.

Die Aufenthaltsqualität der Anwohner und Spaziergänger wird durch den Lärm- und Sichtschutz des üppigeren abwechslungsreicheren Straßenbegleitgrüns deutlich erhöht.