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Vitalisierung des Stadtgrüns

Nicht nur auf oder entlang der Brücken wird die Versorgung der Pflanzen sichergestellt, sondern auch weiter entfernte Parks und Grünstreifen in der Innenstadt  werden von den Brücken mitvitalisiert. Die Brücken bringen das Wasser dazu in die Stadtteile, und von dort erfolgt die Feinverteilung teils über Tankwagen, teils mithilfe von weiterführenden Rohrleitungen im Boden oder auch in Parks durch Gießwasser-Geysire, die an das Brückensystem angeschlossen sind.

Die Themenseite STADTGRÜN & NATUR können Sie hier als PDF-Präsentation vollständig herunterladen - Präsentation Stadtgrün

Inhalt: Grünflächen und Bäume im gesamten Stadtgebiet werden mitbewässert

Für Innenstadtbäume gibt es Schwallbewässerung mit dem Tankwagen oder den Anschluss an Regenrinnen benachbarter Gebäude. 

Beete werden ebenfalls an Regenrinnen angeschlossen und zudem mit einem Tonrohrsystem ausgestattet, das wie ein Speicher ebenfalls mit dem Tankwagen befüllt werden kann.

In den Frankfurter Stadtparks hingegen werden Wasserturm-ähnliche Säulen installiert, die in Trockenzeiten wie Geysire regenartig Wasser in der Nacht verteilen.

Für die Pflanzen und Bäume in ganz Frankfurt muss die Wasserversorgung sichergestellt werden – nicht nur für die auf oder entlang der Brücken

Die Bewässerung von Pflanzen ist Teil eines Konzeptes, das Frankfurt zu einer „Schwammstadt“ machen will. So sollte in der Stadt der Zukunft das Regenwasser nicht in die Kanalisation abgeleitet, sondern, wo immer möglich, aufgefangen und bewusst in der Stadt gehalten werden, indem man Stadtgrün damit bewässert.

Stiftung Altes Neuland Frankfurt / GNU

Bestandbäume auf der Straße erhalten zwei- bis dreimal jährlich eine „Tankwagen-Bewässerung“

Da Bäume den Großteil ihres Wasserbedarfs über das Erdreich und das Grundwasser beziehen, genügt es, wenn sie im März und Juli mit je 1000 Litern Wasser in einem Stoß gegossen werden, um über den Sommer zu kommen. Wichtig: der Baum braucht eine Art Auffangbecken, dass schnell befüllt werden kann, um dann das Wasser langsam in den Boden versickern zu lassen. Das Auffangbecken sollte 25 cm hoch sein und lediglich 10cm tief in den Bodengelassen werden, denn an Bestandsbäumen sollten keine Betonierarbeiten durchgeführt werden. Die Umrandung sollte aus Naturmaterialien aus der Region bestehen – in Frankfurt käme z.B. der Taunusquarzit dafür in Frage.

Sollte sich Ende August abzeichnen, dass auch der Herbst eher trocken sein wird, kann der Baum Ende September ein drittes Mal stoßbewässert werden. Tankwagen können stets an der nächstgelegenen Zapfstelle der Brücken-Ringleitung das Wasser holen. So entfallen langwierige Wassertransportfahrten.

Ein Tankwagen schafft etwa 20 Bäume mit einer Füllung. Das Auftanken muss daher an der nächstgelegenen Zapfstelle der Brücken erfolgen

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Um Tankwagen-Fahrten zu reduzieren, können manche Bäume mit dieser Umrandung auch von den Regenrinnen-Abzweigungen der nächstgelegenen Häuser versorgt werden

Stiftung Altes Neuland Frankfurt GNU
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Für Bäume mit Asphalt drum herum ist eine Baumunterbepflanzung die beste Lösung

Jeder Baum in der Stadt sollte mindestens ein bis zwei Quadratmeter Bepflanzung um sich haben: So ergeben sich weitere 10.000 m2 bepflanzte Fläche in Frankfurt.

Die Unterbepflanzung schützt vor Verschmutzungen und Beschädigungen, sie hält Feuchtigkeit und fördert natürliche Zersetzungsprozesse im Boden.

 

Sie sollte jedoch erst bei Bäumen vorgesehen werden, die bereits am Standort etabliert sind, um eine Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe zu vermeiden.

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Nicht nur Bäume sind in Trockenperioden gefährdet: Auch bestehende Grünflächen ohne Bäume leiden in regenarmen Monaten

Während Bäume stoßbewässert werden können, benötigen Grünflächen mit kleineren Pflanzen regelmäßig Wasser. Dafür hatten schon frühere Generationen eine nachhaltige Lösung: Tonkegel in der Erde werden mit Wasser gefüllt und geben als „Minispeicher“ kontinuierlich Wasser an die Pflanzen ab.

Um diese Speicher effizienter zu befüllen, als man es im Privatgarten mit Tonkegeln macht, kann statt einzelner Kegel ein Tonrohrsystem im Boden verlegt werden. Dieses System kann entweder an Regenrinnen angeschlossen werden oder durch Tankwagen in extremen Trockenzeiten befüllt werden.

Das Wasser sickert durch den Ton langsam in das Beet. Da im September die letzte Befüllung der Rohre stattfindet, können sie auch nahe der Erdoberfläche verlegt werden, da sie bis zur Frostzeit genug Wasser verlieren und so in der Winterzeit nicht beschädigt werden.

Das Wasser kann aus dem Tonrohrspeicher langsam in die umgebenden trockenen Beete sickern

Im Zuge der Rohrverlegung kann verdichtete und belastete Erde abgetragen und ausgetauscht werden. Dies trägt ebenfalls zur Vitalisierung der Pflanzen bei und bietet zudem – zumindest in „sauberen“ Straßenzügen – die Möglichkeit, durch eine leichte Muldenform die Versickerung von Straßenwasser in die Beete zu begünstigen.

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Die Brücken können zwar das Wasser in die Stadtteile bringen – aber die Feinverteilung in Innenstadtparks ist schwierig

Hierfür wurden die „Nacht-Geysire“ entwickelt: Sie sind ähnlich gebaut wie kleine Wassertürme, circa 2,20m hoch und mit Wasser-Düsen versehen. In Trockenphasen stoßen sie (steuerbar) in hohem Bogen Wasser in unterschiedliche Richtungen aus. Für den Park ist dies wie ein Starkregen-Ereignis nach Mitternacht, nur ohne Gewitter.

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Es ist zwar aufwendig, künstliche Regenereignisse in Trockenzeiten zu erzeugen, aber es ist essenziell, um den Bestand der Stadtbäume zu gewährleisten.

Innenstadtparks dienen als Raum zur Erholung und sind für das Stadtklima von unschätzbarem Wert. In trockenen Jahren jedoch leiden die Pflanzen dort, denn eine Bewässerung ist für so große Grünflächen historisch nicht vorgesehen.

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Gestaltet werden die Säulen wie kleine Wassertürme, sodass sie den Park optisch aufwerten. Diese „Wasserturmsäulen“ müssen in Parks so platziert werden, dass sie möglichst viele Bäume erreichen und gleichzeitig nicht den Freizeitaktivitäten wie Fußball etc. im Weg stehen.

Die Bewässerung imitiert absichtlich Nachtregen: Es handelt sich zwar streng genommen um eine „Schwallbewässerung“, sie erfolgt jedoch de facto über mehrere Tage hinweg in geringeren Mengen. Der Boden kann das Wasser so besser aufsaugen, es sammelt sich keine Staunässe unter den Bäumen, die umgebenden kleineren Pflanzen bekommen auch etwas ab, und selbst die Tiere im Park können am Morgen nach den „Regennächten“ ihren Durst löschen.

Die Funktionsweise der „Stadt-Geysire“

Die Wassergeysire besitzen viele Düsen, durch die mit hohem Druck große Mengen an Wasser vorzugweise in der Nacht ausgebracht werden kann. Die Reichweite sowie die Menge des Wassers ist variabel einstellbar.

Die Regendauer sollte möglichst lang sein, sodass der Boden aufweichen und das Wasser sukzessiv an die Wurzeln gelangen kann. Tiere werden so ebenfalls vor dem Ertrinken geschützt. Angestrebt wird eine großflächige Durchfeuchtung des Bodens, sodass Bäume auch das Tiefenwachstum der Wurzeln entwickeln.

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Fazit: Die Vitalisierung des gesamten Stadtgrüns in Frankfurt kann mithilfe des Wassersystems der Brücken erfolgen

 

Ähnlich wie die Bewässerung der neu entsiegelten Flächen in Frankfurt funktioniert auch die Vitalisierung des Stadtgrüns:

Durch direkten Anschluss an das Bewässerungssystem der Frankfurter Brücken bzw. durch ihre zahlreichen Wasser-Zapfstellen für Tankwagen können weite Areale in Frankfurt mit gesammeltem Regenwasser bewässert werden.

Hinzu kommen spezielle Konzepte wie die Stoßbewässerung von Straßenbäumen zu bestimmten Jahreszeiten oder die Nacht-Regendusche in den Parks.